Raika Hanf Produkte
Cannabis sativa L. ist eine der ältesten und wichtigsten Zier- und Nutzpflanzen der Erde. Wegen der berauschenden Wirkung seiner Blüten ist der Anbau von Cannabis sativa L., in Deutschland zwischen 1982 und 1996 jedoch verboten worden. Seit 1996 darf in Deutschland Nutzhanf als einzige zugelassene Züchtung wieder angebaut werden, allerdings unter strengen Auflagen und nur dann, wenn der Gehalt an THC – das ist der in den Blüten enthaltende psychoaktive Wirkstoff – unter 0,2 % liegt. Die Samen von Cannabis Sativa L. werden auch als Hanfnüsse bezeichnet. Sowohl die ganze Pflanze, die Samen als auch das Öl der Hanfpflanze sollen einen positiven nutritiven Effekt haben.
Hanfsamen enthalten Proteine die aus Aminosäuren bestehen. Auch essentielle Aminosäuren, die dem Pferd mit der Fütterung zugeführt werden müssen, sind in den Hanfsamen enthalten und auch gut verdaulich (siehe Tabelle 1). Darüber hinaus können Hanfsamen einen Beitrag zur Versorgung mit essentiellen mehrfach ungesättigten Fettsäuren, wie Alpha-Linolensäure (Omega-3), Linolsäure (Omega-6), Gamma-Linolensäure (Omega-6) und in einem kleineren Anteil der einfach ungesättigten Fettsäure Ölsäure (Omega-9) liefern (siehe Tabelle 2). Wichtig sind die mehrfach ungesättigten Fettsäuren z.B. für das Zentralnervensystem, Blutgerinnung, Blutdruckregulation, als Bestandteil von Zellmembranen oder bei Entzündungsprozessen. Hanf liefert unter anderem Phosphor, Magnesium, Kalium und Zink (siehe Tabelle 3). Ein hoher Anteil von natürlichem Vitamin E rundet das Ganze ab. Neuere Literaturangaben bescheinigen den Hanfsamen auch einen erhöhten Anteil an Antioxidantien (z.B. Quercetin, Luteolin oder Tocopherol), die eine große physiologische Bedeutung als Radikalfänger haben. Antioxidantien inaktivieren im Organismus reaktive Sauerstoffspezies, deren übermäßiges Vorkommen zu oxidativem Stress führt. Darüber hinaus bietet Hanföl eine nicht zu unterschätzende Energiequelle für Sportpferde, alte Pferde oder auch Pferde mit Stoffwechselproblemen, die besonders kohlenhydratarm gefüttert werden müssen.
Tabelle 1: Typische Gehalte (g/100 g) essentieller Aminosäuren in Hanf (Callaway, 2004; Rodriguez-Leyva and Pierce, 2010) |
||
Lysin |
1.03 |
|
Methionin |
0.58 |
|
Tryptophan |
0.20 |
|
Leucin |
1.72 |
|
Isoleucin |
0.98 |
|
Threonin |
0.88 |
|
Valin |
1.28 |
|
Histidin |
0.71 |
|
Phenylalanin |
1.17 |
Tabelle 2: Typisches Fettsäuremuster (%) von Hanf Öl und anderen Ölsaaten (Callaway, 2004)
α- Linolensäure |
Linolsäure |
γ-Linolensäure |
Ölsäure |
|
Omega 3 |
Omega 6 |
Omega 9 |
||
Hanföl |
22 |
56 |
4 |
9 |
Leinöl |
61 |
15 |
0 |
15 |
Rapsöl |
13 |
23 |
0 |
60 |
Sojaöl |
8 |
55 |
0 |
23 |
Sonnenblumenöl |
<1 |
63 |
0 |
22 |
Tabelle 3: Typische nutritive Gehalte (mg/100 g) für Vitamine und Mineralien in Hanf (Callaway, 2004) |
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Vitamin E |
90 |
|
Thiamine (B1) |
0.4 |
|
Riboflavin (B2) |
0.1 |
|
Phosphor (P) |
1160 |
|
Kalium (K) |
859 |
|
Magnesium (Mg) |
483 |
|
Calcium (Ca) |
145 |
|
Eisen (Fe) |
14 |
|
Natrium (Na) |
12 |
|
Mangan (Mn) |
7 |
|
Zink (Zn) |
7 |
|
Kupfer (Cu) |
2 |
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Text: Dr. Jasmin Kirchner,
Literatur- und Quellenangaben können bei der Autorin angefordert werden.